Tobias Grüterich


Geboren 1978 in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz, aufgewachsen in Gierstädt (Landkreis Gotha). Von 2000–2006 Studium der Geodäsie an der TU Dresden. Von 2008–2010 Vermessungsreferendar in der Bezirksregierung Köln, Vermessungsassessor. Wohnt in Bonn, schreibt seit 1994 Aphorismen, Notate, Prosa-Miniaturen, Lyrik. Kleinere Veröffentlichungen in Anthologien, Literaturzeitschriften und diversen Tageszeitungen.


Selbständige Veröffentlichungen: Verdiente Ungerechtigkeiten. 101 Aphorismen. Edition AZUR 2005. Harte Kerne. Aphorismen und Notate. Edition AZUR 2009. Neue deutsche Aphorismen. Eine Anthologie. Hrsg. gemeinsam mit Alexander Eilers und Eva A. Blume. Edition AZUR 2010.


In einem verlassenen Haus beobachtet man Erstaunliches. Das fensterlose Badezimmer, das immer zu dunkel war, jetzt mit Mauerdurchbruch zum Flur und in einem Licht, das es nie kannte. Ein Spatz, ertrunken im Abbeizer. Die Ziegel, erst zwei oder drei Jahre auf dem neuen Dach, nun für Ewigkeiten auf einer aufgeschlitzten Matratze. Der herausgerissene Ofen, die Asche im Waschbecken, der Heizkörper auf der Treppe ... Erst wenn sich alles am unmöglichen Ort, in nicht vorgesehener Lage befindet, ist ein stabiler Zustand erreicht. Das ist die Dialektik des Vandalismus: Er zerstört, um zu konservieren.


(Harte Kerne)


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