Portrait Gerald Fiebig
Foto: brezenstudio.com

Gerald Fiebig

Jahrgang 1973, Audiokünstler und Lyriker, lebt in Augsburg. Leiter des dortigen Kulturhauses abraxas. Schwerpunkte seiner akustischen Arbeiten sind radiophone Kompositionen, elektroakustische Live-Improvisationen, Klangin­stallationen und Soundperformances. Er veröffentlichte theoretische Arbeiten über akustische Kunst und Musik; mehrere Gedichtbände, u.a. kriechstrom (1996), normalzeit (2002), geräuschpegel (2005), der foltergarten (2006).

prag: rock café
ich war der mit dem bass & den staubigen stiefeln.
ich war das rock-&-roll-tier im kellerloch gustav husáks.
& auch wenn ich es nicht war, war der keller ein loch.
der pulsaderschnitt macht den spieler zum opfer.
jetzt ziehe ich lines aus staubigem schnee, keine basslines
durch einen von touristen geliehenen geldschein.
& der krebs von frank zappa fraß sich bis in mein hirn.

Aus dem Zyklus „stadt karten“, in: normalzeit. Gedichte, Skarabaeus 2002




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