Christian Zehnder

1983 in Bern geboren. Studium der Russistik, Philosophie und Polonistik in Fribourg und München. Sprachkurse in Russland, Polen und Kroatien. Assistent am Institut für slawische Sprachen und Literaturen der Universität Fribourg, Dissertation über „Pasternak und das Licht“. Mitbegründer der Literaturzeitschrift art.21-zeitdruck, Beiträge für verschiedene Zeitschriften, u. a.: Vom ‘weinenden’ zum ‘leeren’ Garten. Zu den Pasternak-Anklängen in Leonid Aronzons Frühwerk. In: Wiener slawistischer Almanach. Literarisches Debüt mit Gustavs Traum, Erzählung. Ammann 2008.

An grauen Tagen gingen sie zum Spielen hinaus. Dominik schoß mit einem zierlichen Bogen Pfeile übers Feld. Gustav ließ den Drachen steigen. Veronika nahm ein Buch hervor und erzählte eine Geschichte daraus.
Irgendwann blieb der Drachen in den Baumkronen hängen, und die Pfeile lagen verteilt am Boden. Veronika wurde von Gustav unterbrochen: „Ich glaube dir kein Wort, eine solche Blume gibt es nicht! Bitte, lies, wie es geschrieben steht!“
Sie warf ihm das Buch vor die Füße, sah nach dem Kind, das auf dem Feld die Pfeile zusammensuchte, und ging zurück Richtung Stadt.

(Gustavs Traum)

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