Portrait Christoph W. Bauer
Foto: Florian Schneider

Christoph W. Bauer

1968 in Kärnten geboren, in Tirol aufgewachsen, schreibt Lyrik, Prosa, Dramatik, Hörspiele, Essays, Libretti und Liedtexte. Kooperationen mit Musikern (u.a. Ralph Schutti). Herausgabe diverser Anthologien, Konzeption des Literaturteils im Gaismair-Jahrbuch, Schreibwerkstätten, Referent an der Pädagogischen Hochschule, Lehraufträge an der Universität Innsbruck, 2013 Poetik-Vorlesung an der Universität Klagenfurt, 2015/16 Lehrauftrag am Institut für Sprachkunst Wien. Lebt in Innsbruck. Mehrere Auszeichnungen, u.a. Publikumspreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb (2002), Kärntner Lyrikpreis (2014), Tiroler Landespreis für Kunst (2015). Publikationen (Auswahl): Im Alphabet der Häuser (2007), Graubart Boulevard (2008), Der Buchdrucker der Medici (2009), Die zweite Fremde (2013), Stromern (2015).

ça va pas paris dein herz
ist eine trommel sie schlägt mich
aus dem takt und dass nicht nur sprache

ein code ist brauchst du mich nicht zu
lehren deine gesten sind rhythmisiert und
selbstverständlich lacht man hier anders
au coeur de la cité laufe ich meine runden
auf der suche nach eigentümlichkeiten
und finde lediglich fugenmasse aus dem
großstadtbrevier ça va pas paris und

wo sind deine nischen eine fahrt mit
der RER sorge für solche erklärte mir
eine parisienne und verabschiedete sich
mit bekannten gebärden in der rue didot
winkt verlaine aus dem hôpital broussais
sein blechernes gelächter treibt mich
über bahnsteige l´aventure s´arrête ici

lese ich auf dem waggon und
quer über die tür gesprüht die frage
est-ce que c´est ici que commence l´enfer

Aus: Stromern. Gedichte, Haymon 2015




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