Portrait Line Hoven
Foto: Gregor Stockmann

Line Hoven

geb. 1977 in Bonn, studierte Visuelle Kommunikation an der Kunsthochschule Kassel sowie Illustration und Kommunikationsdesign an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Illustratorin, Comic-Zeichnerin und Künstlerin. Veröffentlichte die Graphic Novel Liebe schaut weg (2007), ausgezeichnet mit dem ICOM-Preis 2008 (Best Independent Comic); illustrierte Bücher von Peter Rühmkorf und Burkhard Spinnen sowie mehrere mit Texten von Jochen Schmidt: Paargespräche (2020), Zuckersand (2017), Schmythologie. Wer kein Griechisch kann, kann gar nichts (2013) und Dudenbrooks. Geschichten aus dem Wörterbuch (2011). Lebt in Hamburg.

Nach der Lektüre des zu illustrierenden Textes kommt der Entwurf. Aus dem Lateinischen übersetzt fordert das Wort Illustrieren: Verschönern! Erläutern! Erleuchten! Mich interessiert vor allem, ein anderes Licht auf den Text zu werfen. Was kann das Bild erzählen, was der Text noch nicht beschreibt? Die bloße Wiederholung des Textes im Bild gilt unter ambitionierten Illustratoren als Sündenfall. Aber ab und zu lasse ich mich gern fallen, vor allem, wenn der Text in Sphären aufbricht, bei denen mein Bild eine Art Bodenstation bietet. […]

[…] Dass sich der Bezug von meinem Bild zum Text nicht immer auf den ersten Blick erschließt, ist ein Problem, das ich bereits kenne. Die Leser zum Lachen oder Lächeln zu bringen, steht ganz weit oben auf meiner To-want-Liste. Aus diesem Drang heraus entsteht ein Strudel, der mich drei Ecken weiterdenken lässt und manchmal zu weit mitreißt. Dann muss ich von vorne anfangen und mein Kratzmesser erneut zücken, um Stephen Kings Forderung umzusetzen: "Kill your darlings, kill your darlings, even when it breaks your egocentric little scribbler’s heart, kill your darlings!"

Aus: https://alte-schmiede.at/der-hammer/blog/schreiben- zeichnen-leben-retten-line-hoven




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