Arno Gisinger, aus der Serie Indices, Montpellier 2009, Farbfotografie, Tintenstrahldruck auf Holz, 80 x 120 cm

Bild: Arno Gisinger, Ausschnitt aus einem Bild der Serie Indices, Montpellier 2009, Farbfotografie, Tintenstrahldruck auf Holz, 80 x 120 cm

Literatur und Bild

„Ut pictura poiesis – Dichtung ist wie Malerei“, behauptete Horaz. Das Verhältnis zwischen Poesie und bildender Kunst ist seither immer wieder neu ausgelotet worden. Auch die Schriftsteller*innen des 21. Jahrhunderts berichten anlässlich ihrer Begegnung mit Kunstwerken von Offenbarungen und Verstörungen. Und die Schwedische Akademie begründete die Zuerkennung des Literaturnobelpreises an Peter Handke mit den Worten: „Die besondere Kunst von Peter Handke ist die außergewöhnliche Aufmerksamkeit zu Landschaften und der materiellen Präsenz der Welt, die Kino und Malerei zu zwei seiner größten Quellen der Inspiration werden ließen.“ Und so gehen auch die 44. Innsbrucker Wochenendgespräche 2022 dem Thema „Literatur und Bild“ nach.

Zu Gast sind: Barbara Frischmuth, die in ihrem jüngsten Erzählband Dein Schatten tanzt in der Küche das Leben starker Frauen in höchst sinnliche Körper-Texte und mentale Bilder verwandelt. Die ukrainische Schriftstellerin und Journalistin Tanja Maljartschuk, die in ihrem Roman Blauwal der Erinnerung das Leben des vergessenen ukrainischen Volkshelden Wjatscheslaw Lypynskyj auf kunstvolle Weise mit dem der Ich-Erzählerin verknüpft: Sie sucht in dessen Vergangenheit nach Spuren, um besser mit ihrer eigenen Gegenwart zurechtzukommen. Der in Paris lebende Fotokünstler Arno Gisinger, der Ausstellungen, Bücher und Kataloge gestaltet, Fotografie an der Universität Paris 8 unterrichtet und in seinen Vorlesungen auch auf die vielfältigen Wechselwirkungen von Fotografie und Literatur eingeht. Der Südtiroler Bühnenpoet, Musiksucher und Wortmaler Arno Dejaco, der u. a. mit der Poesie einer multilingualen Gesellschaft experimentiert. Weiters Line Hoven, Künstlerin und Comic-Zeichnerin, bekannt für ihre markanten Schwarzweiß-Illustrationen auf Schabkarton. Hanno Millesi, einst Assistent von Hermann Nitsch, Autor von Romanen und Erzählungen – vom Museum der Augenblicke bis zum Charme der langen Wege (mit Illustrationen des Autors). Teresa Präauer, Schriftstellerin, Essayistin und Kolumnistin mit vielen Interessen, vom Snowboarden bis zu den großen Museen der Welt, nachzulesen im Sammelband Das Glück ist eine Bohne. Wilfried Schatz, aka der WORTschatz, dessen Wortkreationen und Ein-Wort-Installationen auf der phonetischen wie auf der bildlichen Ebene überzeugen. Sowie Matthias Schönweger, Autor, Künstler und Performer mit Vorliebe für Arbeiten an der schillernden Schnittstelle zwischen bildender Kunst und Literatur.

Moderieren wird die Gespräche Erika Wimmer Mazohl, die sich seit vielen Jahren sowohl künstlerisch als auch wissenschaftlich mit dem Thema auseinandersetzt. So erweist sich die Fotografie als wichtige Quelle für ihren letzten Roman Wolfs Tochter. Darin beleuchtet sie das Leben der Autorin, Psychoanalytikerin und Friedensaktivistin Erika Danneberg, die 2022 ihren 100. Geburtstag feiern würde.

Wir freuen uns auf Sie!

Birgit Holzner und Joe Rabl

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