Portrait Andreas Maier
Foto: Markus Kirchgessner

Andreas Maier

1967 im hessischen Bad Nauheim geboren, studierte Philosophie, Germanistik und Altphilologie. Mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Aspekte-Literaturpreis, dem Clemens-Brentano-Preis und dem Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis. Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter das auf elf Bände angelegte Roman-Großprojekt Ortsumgehung; davon sind bisher erschienen: Das Zimmer (2010), Das Haus (2011), Die Straße (2013), Der Ort (2015), Der Kreis (2016), Die Universität (2018), Die Familie (2019), Die Städte (2021), Die Heimat (2023). Andreas Maier lebt bei Frankfurt am Main.

… daß ich nach wie vor daliege und daß es noch immer damals ist, noch vor der Grundschulzeit und eigentlich noch zur Zeit meiner Urgroßmutter, und daß dennoch alles bereits da und komplett vorhanden ist bis zum heutigen Tag, da ich im Zimmer meines Onkels sitze und dieses schreibe, das Zimmer, das Haus und alles weitere, die ganze Ortsumgehung, während sie draußen ihre Ortsumgehung bauen und meine Herkunft und alles, wovon ich schreibe, Zug um Zug ins Einstmals planieren. Und daß ich in die mir kaum mehr vorstellbare Einfachheit und Einheitlichkeit der damaligen Welt meiner allerersten Jahre zurückkommen muß, um von dort aus alles weitere aufzubauen, das Haus, meine Kindheit darin, die Schulzeit, meine Familie, meine Umgebung, die anderen Menschen, auch das Draußen, den Ort um mich herum, die Wetterau, meine ganze Herkunft und schließlich die ganze Welt bis hin zum lieben Gott.

Aus: Das Haus. Suhrkamp 2011




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