Reinhard Kaiser-Mühlecker
Geboren 1982 in Kirchdorf an der Krems, Oberösterreich. Studien in Landwirtschaft, Geschichte und Internationale Entwicklung. Längere Auslandsaufenthalte (Bolivien, Argentinien, Deutschland, Schweden). 2008 Veröffentlichung des Debütromans Der lange Gang über die Stationen. Weitere Veröffentlichungen (Auswahl): Roter Flieder (2012), Fremde Seele, dunkler Wald (2016), Wilderer (2022). Preise und Auszeichnungen (Auswahl): Jürgen-Ponto-Preis, Anton-Wildgans-Preis, Preis des Wirtschaftsclubs, Bayerischer Buchpreis, Österreichischer Buchpreis 2024 für Brennende Felder.
Es blieb die Arbeit. An ihr, zumindest wenn man sie irgendwie sinnvoll fand, konnte man sich festhalten, gerade in schwierigen Momenten. Sie war der Blick nach innen, der das Außen unwichtig werden ließ, ohne es freilich verschwinden zu lassen. Es war eine Art Meditation, eine Art des Sichauflösens, bei der man doch sein Innerstes jederzeit umfasst hielt. Dass die Arbeit dergleichen sein konnte, hatte natürlich mit der Arbeit an sich zu tun, mit dem Schreiben selbst; von den vielen Jobs, die sie in ihrem bisherigen Leben bereits ausgeübt hatte, war doch keiner dazu angetan gewesen, Halt zu geben.
Aus: Brennende Felder, S. Fischer 2024

Foto: Peter Rigaud