Jana Volkmann
Geboren 1983 in Kassel, lebt seit 2012 in Wien. Als Autorin schreibt sie Prosa und Lyrik. Diverse Veröffentlichungen, zuletzt: Auwald, Roman (2020) sowie Investitionsruinen, Gedichte, mit Zeichnungen von Jörn Peter Budesheim (2021). Für Auwald wurde ihr der Förderpreis des Bremer Literaturpreises 2021 zugesprochen. Reinhard-Priessnitz-Preis 2022. Erster Preis beim bilingualen georgischen Schreibwettbewerb PenMarathon 2018. Übersetzung einer Erzählung ins Georgische. Als Journalistin schreibt sie Essays und Rezensionen z. B. für das Tagebuch und den Freitag. Außerdem arbeitet sie an einer Dissertation darüber, wie Hotels in der jüngeren Literatur dargestellt werden: als Schauplätze heimlicher Affären, konspirativer Zusammenkünfte, prekärer Arbeit – oder als letzte Ruhestätten.
„These eins“, las ich laut vor. „Wenn man als Schaf, Hund, Biene oder Esel lernen kann, zu arbeiten, kann man als Schaf, Hund, Biene oder Esel auch lernen, nicht zu arbeiten. Zu verweigern, zu streiken, zu Hause zu bleiben. Nicht aufzustehen, wenn der Wecker klingelt. Nicht mit Vorgesetzten zu kollaborieren, sondern mit (Art-)Genoss:innen. Wir wollen: einen Generalstreik. Wir wollen: Verweigerung. Wir wollen: dass Schönheit und Faulheit und Ideen eine Denkeinheit bilden. Wir wollen: denen, die zu viel haben, das Geld wegnehmen. Wir wollen: mit diesem Geld in einen sehr langen Strandurlaub fahren. Wir wollen: dolce far niente.“
Aus: Der beste Tag seit langem, Residenz Verlag 2024

Foto: Kaja Smith